Beitrag 18: Führung mal aus anderer Sicht

Marcus Hecht
(Bereichsleitung Rechnungswesen & Finanzen Wentronic GmbH)

Wer kennt sie nicht, die klassischen Führungsstile.

So unterscheidet man, angefangen vom autoritären über den patriarchalischen, informierenden und beratenden, gegebenenfalls auch den kooperativen, partizipativen bis hin zum demokratischen  Führungsstil.
Was aber, wenn all diese Stile, mit denen man im Laufe seines beruflichen Werdegangs mehr oder weniger konfrontiert wird, nicht greifen? Oder noch viel schlimmer – wenn plötzlich der Führende nur eine untergeordnete Rolle trägt?

Im Rahmen eines Workshops hatte ich die Gelegenheit, mich mit den Bewohnern eines kleinen Bauernhofes auseinander zu setzen. Die Gruppe dieser Bewohner bestand unter anderem aus drei Eseln und zwei Ziegen. Ein Aspekt des Workshops war es, loszulassen, zu entschleunigen und sich auf die Tiere einzustellen. Neben der Pflege der Vierbeiner, Striegeln und Reinigen, war es ebenso wichtig, diese regelmäßig auszuführen.

Als langjährige Führungskraft mit einer gewissen Berufserfahrung, sicherlich kein Problem. Zumindest dachte ich mir das so. Also nahm ich mir einen der Esel, legte ihm das Zaumzeug an und zog gleich an vorderster Stelle los. Nach ca. 500 Metern blieb das Tier stehen.  Ich lockte ihn mit frischen Gras, gab ihm einen kleinen Klaps auf sein Hinterteil und redete ihm gut zu. Aber alle Bemühungen führten ins Leere. Der Esel blieb stur. Er bewegte sich keinen Zentimeter. Ich war ratlos!

Nach endlosen Sekunden überholte uns ein weiterer Esel und siehe da, auch meiner bewegte sich nun wieder vorwärts und trabte dem Anderen kommentarlos hinterher. Was war passiert? Warum konnte ich meine Führungskompetenzen nicht wirkungsvoll einsetzen? Mir wurde erklärt, dass in Bezug auf diese Situation, jeder Esel mit einem weiteren Lebewesen eine lebenslange Freundschaft eingeht. Diese Freundschaft ist so wichtig, dass ein uneingeschränktes Vertrauen aufgebaut wird. Aus Sturheit wurde Bewegung.

Führung bedeutet nicht nur, das Schullatein anzuwenden. Führung bedeutet auch innezuhalten, zuzuschauen und vor allem: Vertrauen schenken. 

Marcus Hecht, November 2013

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